Mit einem Terrier scheint es manchmal gar nicht so einfach, den Jahresurlaub zu planen… Wohin möchte der Mensch, welche Umgebung ist für den Hund die richtige und wie kann man am Ende alles miteinander vereinbaren? Für uns ist es mittlerweile nicht mehr so schwer, den richtigen Urlaubsort zu finden, denn Dänemark bietet uns genau das, was wir und auch unser Hund benötigen. Und es mag Menschen geben, die genau bei diesem Satz mit dem Kopf schütteln, denn warum sollte sich der Mensch abhängig vom Hund machen, doch ganz ehrlich, ist der Hund entspannt, ist der Mensch es auch. Und unser Hund gehört zu unserem Leben dazu. Deshalb steht es auch außer Frage, einen Städtetrip nach Berlin zu machen oder im Urlaub eine Woche lang am Strand zu liegen… wir entspannen am besten in Dänemark.

Ruhige Gegenden, viel Platz zum Laufen und Schnüffeln und vor allem trifft man auf andere Hundebesitzer, die eben auch die oben genannte Ruhe suchen. Brüder im Geiste sozusagen und so kann man sich hier wunderbar aus dem Weg gehen, sieht aber trotzdem hin und wieder noch Zivilisation. Für uns ist es nun mittlerweile der dritte Urlaub hier seitdem Lemmy bei uns lebt. Schon im ersten Urlaub 2017 haben uns die Aufteilung der Ferienhäuser oder Ferienhausgebiete am Ringköpingfjord, die Wandermöglichkeiten und die Weitläufigkeit der Regionen sehr gefallen. Damals, Lemmy war gerade 8 Monate alt, haben wir u.a. eine Wanderung zum Lyngvig Fyr unternommen. Das Laufen an der Leine war da noch in einem für uns eher unbefriedigenden Trainingszustand. Jeder Radfahrer, jeder andere Hund oder die schlimmste Kombination: Radfahrer mit Hund, wurden gnadenlos verbellt. Von einem entspannten Wanderausflug keine Spur, doch waren wir auch der Meinung, dass Lemmy das einfach lernen muss und nur so auch kann. Am Zielort angekommen gönnten wir uns eine Pause mit einer leckeren dänischen Limonade. Nebenan war gleich ein Spielplatz, so dass fast jeder Schluck aus der Limoflasche durch hektisches Rucken an der Leine unterbrochen wurde. Wie gerne erinnern wir uns heute noch an diesen Ausflug… Insgesamt waren wir 24 km unterwegs und unser sonst so unbändiger Terrier hat danach zwei Tage lang durchgeschlafen. Unser Häuschen lag ein bißchen versteckt in den Dünen, wir hatten eine Terrasse zum Garten raus und so viel Ruhe für uns und den Hund.

Aus diesen Gründen hatten wir uns 2018 erneut für einen Urlaub in dieser Region entschieden. So ist das mit den Wohlfühlzonen… man weiß, wo sich die wichtigsten Dinge befinden und hat auch das Gefühl, dadurch entspannter für sich und auch den Hund zu sein. Für uns ist das immer noch ein großes Thema, denn wir haben einen wirklich aufgeweckten Terrier und haben in anderen Urlaubsgegenden so unsere Erfahrungen machen müssen. Dazu aber unter einem anderen Post mehr. Jetzt sind wir also im Jahr 2018, wieder am Ringköpingfjord und dieses Mal in einem Haus mit komplett geschlossener Terrasse. Eine gute Möglichkeit, ihn auch mal freilaufen zu lassen…dachten wir… Unser Hund nutzte die Rundumsicht natürlich auch dazu, jedem, der vorbei lief zu zeigen, dass er hier nun der Sheriff in der Stadt ist… Kontrolle unsererseits war also weiterhin angebracht, welche wir durch eine Schleppleine gut in die Tat umsetzen konnten. In einem entscheidenden Moment, in dem wir ihn tatsächlich gut gebraucht hätten, hat Lemmy allerdings mit bettelndem Blick unterm Tisch gestanden und gehofft, etwas zu Essen würde uns auf den Boden fallen. Ein Fuchs näherte sich unserer Terrasse, mit dunklem Fell und sehr neugierigem Blick schlich er auf uns zu… wir dachten immer, Hunde können gut wittern, aber wahrscheinlich war der Sinn durch das Fleisch vom Grill abgelenkt. Wir verscheuchten den Fuchs im übrigen selbst, fuchtelnd mit einer Drahtbürste in der Hand, nur für die, die wissen wollten, ob wir nun zwei Haustiere haben. Auch in diesem Urlaub nutzen wir jeden Tag die Heidelandschaft durch die Dünen und auch den breiten Strand aus, um mit Lemmy an der frischen Luft zu sein. Eine Wanderung am Strand entlang in den nächsten Ort und wieder zurück machte ihm schon zu diesem Zeitpunkt gar nichts mehr aus. Die Ferienort an sich nutzten wir weiterhin für das Laufen an der Leine, Fuß und lockere Leine und auch das Vorbeigehen an anderen Hunden. Deutlich entspannter ist dennoch das Laufen am Strand. Man hat viel Ausweichmöglichkeiten, kann mit dem Hund auch mal rennen, Ball werfen und er hat immer die Möglichkeit, sich im Sand zu suhlen. Leider ist unser Hund keine Wasserratte, so dass diese “Freizeitmöglichkeit” bei unseren Strandspielen nie in Frage kommt.

Auch in diesem Jahr kamen wir bei der Urlaubsplanung nicht um Dänemark herum… einfach, weil es uns landschaftlich sehr gut gefällt und wir die Möglichkeit haben, hier mit unserem Terrorier aus dem Alltag heraus sofort abzuschalten. Wir mögen die Küste, die stürmische See und das Gefühl, wenn man nach einem Spaziergang in die kamingeheizte Hütte kommt und sich zusammen mit dem Hund aufs Sofa kuscheln kann. Und wir glauben, dass auch Lemmy genau dieses Gefühl mag. Auch 2019 haben wir uns wieder für die Gegend am Ringköpingfjord entschieden. Wir kennen den Bäcker, den Supermarkt im nächsten Ort und fühlen uns hier einfach ab der ersten Minute an wohl. Den Weg zum Bäcker haben wir in diesem Urlaub für unsere morgendlichen Joggingrunden mit Lemmy genutzt. Drei Kilometer vor dem Frühstück zwischen Heidekraut und Tannen zu joggen bringt nicht nur uns Menschen zu etwas mehr Gelassenheit. Das Training zu entspannten Joggingprozess allerdings muss an anderer Stelle näher erläutert werden, denn auch das war nicht so einfach. Wir glauben auch, dass die Tatsache, dass hier einfach viele Hundebesitzer Urlaub machen, viel zur Gelassenheit beiträgt. Man hat viele Möglichkeiten für die Gassirunden, der Hund kann unendlich viel herum schnüffeln und es besteht durch die Weitläufigkeit nur eine geringe Chance auf ein und dieselben Menschen, mit Hunden, zweimal zu treffen. Da Lemmy sich schnell immer wieder bestimmt Hunde herauspickt, die er nicht leiden kann und ihnen das auch klar zu verstehen gibt, ist das für uns Menschen auch ganz gut und weniger unangenehm. Doch genau das ist es, was wir an dieser Region auch schätzen: man lernt gelassener zu werden, denn andere Menschen hier interessiert es durch die Grundgelassenheit, die man hier erlangt ebenso wenig, wenn unser Hund Terror an der Leine macht. Wir haben dann genug Übungsfläche für uns, können Kommandos einsetzen und so immer wieder ein Stück mehr an der Gehorsamkeit unseres Hundes trainieren. Im Alltag wird man häufig skeptisch beäugt, dann ist man selbst zu aufgeregt und überträgt das auf den Hund. Schlechte Ausgangslage, um dem Hund beizubringen, andere zu ignorieren… Während ich den Post schreibe, sitzen wir auf der Terrasse unseres Ferienhauses. Der Wind pfeift durch die Bäume, Sonne und Wolken wechseln sich ab und Lemmy hat an seiner Schleppleine die Umgebung ganz genau unter Kontrolle. Schon jetzt sind wir uns einig, auch im nächsten Jahr wieder eine Woche hier zu sein…